Schalding verteidigt satten Vorsprung an der Bayernliga-Tabellenspitze

Wackliges 2:1: „Versteht doch kein Mensch!“, „Alles Schall und Rauch!“

„Hatten den besseren Plan“: Gundelfingen-Coach Anderl nach der knappen Niederlage komplett bedient

Erst stabil und treffsicher, dann wieder komplett von der Rolle. Der SV Schalding-Heining hat gegen den FC Gundelfingen Saisonsieg Nummer 17 eingefahren, wackelte im zweiten Durchgang aber einmal mehr gehörig. Das wichtigste nach den kuriosen 90 Minuten: es bleibt beim satten – aktuell zweistelligen – Vorsprung an der Bayernliga-Tabellenspitze!

Mit einer unaufgeregten 2:0-Pausenführung startete der SVS zunächst offenbar unbeeindruckt vom schwachen zweiten Durchgang vor Wochenfrist in Memmingen. Auch weil gleich die erste Topchance ins Schwarze traf. Johannes Stingls Schuss ließ FCG-Keeper Timo Ratter abprallen, Nemanja Radivojevic versenkte freistehend von halbrechts. Gundelfingen hingegen kam zunächst kaum mal in gefährliche Abschlusspositionen.

Gegenseite: Jonas Rossdorfers Top-Freistoß in Minute 23 fischte Ratter stark aus dem Eck. In Minute 39 die einzige dicke FCG-Chance des ersten Durchgangs, als Hrvoje Bevanda nach Ballgewinn steil bedient wurde, seinen Versuch aber knapp am langen Pfosten vorbeizielte. Daneben zwei Elfmetersituationen. In Minute 39 ging Markus Tschugg gegen Maxi Braun grenzwertig zu Werke, Schiri Florian Islinger entschied auf Weiterspielen.

In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs dann aber Strafstoß auf der Gegenseite. Klare, regelwidrige Grätsche von David Anzenhofer an Markus Gallmaier. Elfmeter für Schalding. Glatt Rot gegen Anzenhofer! Eine enorm harte Entscheidung, und wohl auch regeltechnisch eine Fehlentscheidung. Die Aktion von Anzenhofer, sie war hart, aber ging doch eindeutig zum Ball. Entsprechend sollte eine Doppelbestrafung doch eigentlich ausgeschlossen sein!? „Ein klarer Elfmeter für uns, der nicht gegeben wurde. Den Elfer gegen uns kann er pfeifen. Aber die rote Karte versteht doch kein Mensch!“, schimpfte FCG-Coach Stefan Anderl nach Schlusspfiff vehement.

Anderl sah Gundelfingen mit der „besseren Spielanlage“: Köck: „Da gehen die Meinungen doch stark auseinander.“
In den zweiten Durchgang startete der FCG mit dem Anschlusstreffer! Eckball Ibrahim Neziri, Kopfballtreffer René Schröder im Zentrum. Analog zu den beiden Gegentreffern in Memmingen aus der Vorwoche (50.). Dann die schnelle Ampelkarte gegen Patrick Drofa (53./55.) und plötzlich war das Spiel wieder komplett offen. „Standards waren immer und werden auch wieder unsere Stärke werden“, entschuldigte sich Köck hinterher förmlich.

Gundelfingen präsentierte sich jetzt deutlich mutiger. Doch zum Ausgleich sollte es nicht mehr reichen. Er wäre des Guten wohl auch ein Stück zu viel gewesen. „Wir sind hier ohne neun Stammspieler angereist. Und dennoch hatten wir den besseren Plan und die bessere Spielanlage“, monierte Anderl. Ganz anders sah’s SVS-Trainer Stefan Köck: „Wer hier den schöneren Fußball gespielt hat, darüber gehen die Meinungen dann doch weit auseinander. Aber: halt auch unsere Leistung. Wir müssen viel eher das 2:0 nachlegen. Hatten mega Umschaltsituationen und haben wenig zugelassen. Aber meine Pausenansprache… wir wollten seriös weitermachen. Und was ich nicht alles gesagt hab… Alles Schall und Rauch. Wir haben nach dem Seitenwechsel keinen Fuß mehr auf den Platz gebracht.“

Quelle: https://www.fupa.net/news/wackliges-21-versteht-doch-kein-mensch-alles-schall-und-rauch-2932976

Autor: Sébastian Ziegert